Treffen/Arriach

Hubschrauber im Dauereinsatz

Die Aufräumarbeiten nach der Unwetter-Katastrophe im Gegendtal sind unverändert voll im Gange. Die Einsatzkräfte arbeiten eng zusammen. „KLiCK Kärnten“ verschaffte sich einen Überblick.

Hubschrauber im Dauereinsatz Bundesheer-Pressesprecher Hauptmann Christoph Hofmeister

© kope

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Bei der gestrigen Pressekonferenz in Treffen demonstrierten die Regierungsmitglieder Landeshauptmann Peter Kaiser, Landeshauptmann-Stellvertreterin Gaby Schaunig sowie die Landesräte Martin Gruber und Daniel Fellner Einigkeit. Sie versprachen, alles in die Wege zu leiten, um der leidgeprüften Bevölkerung rasch zu helfen. Landesrat Martin Gruber betonte: „Wir werden alles unternehmen, die betroffenen Straßen und das Wegenetz so rasch wie möglich wieder herzustellen. Die Regierung wird die nötigen finanziellen Mittel auf die Beine stellen.“

Die Feuerwehren

Hauptbrandinspektor Martin Sticker, Pressereferent der Kärntner Landesfeuerwehrverbands, zog eine erste Einsatzbilanz: „Es sind sechs Hubschrauber des Bundesheers und der Polizei im Einsatz. Sie organisieren Material- und Transportflüge für die Flughelfer, die in das Einsatzgebiet hineingebracht werden. Wir sind auch dabei abzuklären, wie es im Katastrophengebiet im Gesamten aussieht und welche Maßnahmen getroffen werden müssen. Von den Freiwilligen Feuerwehren sind derzeit weit über 200 Personen von 40 Feuerwehren im Einsatz. Heute ist der KAT-Zug 5 von Wolfsberg und Völkermarkt im Katastropheneinsatz. Es sind auch Kräfte aus Villach-Land und Spittal an den Aufräumungsarbeiten beteiligt. Wie lange die Einsätze andauern werden, können wir derzeit noch nicht sagen. Zuerst müssen wir schauen, wie wir mit den schweren Geräten in den betroffenen entlegenen Orten hineinkommen. Dann erst können die nächsten Maßnahmen erfolgen.“ Im Gebiet sind auch zahlreiche freiwillige Helfer im Dauereinsatz.

Das Bundesheer

Wie viele Einsatzkräfte das Bundesheer stellt, weiß Pressesprecher Hauptmann Christoph Hofmeister: „Das Bundesheer ist mit über hundert Soldaten im Einsatz. Dazu kommen vier Hubschrauber, die von der Ortseinfahrt von Treffen starten. Ihre Aufgaben sind es, Erkundungs-, Evakuierungs- und Transportflüge zu tätigen sowie die Kelag-Mitarbeiter bei ihren Instandsetzungsarbeiten zu unterstützen. Sie müssen ein- und ausgeflogen werden. Die Hubschrauber wurden von Zeltweg, Aigen und Hörsching hierher verlegt. Die größte Abordnung stellen die Villacher Pioniere, die mit schweren Geräten die Aufräumungsarbeiten vornehmen. Im Einsatz sind LKW, Bagger und Männer, die mit Kettensägen umgehen können. Wie lange das Bundesheer im Katastrophengebiet im Einsatz bleiben wird, kann noch nicht vorhergesehen werden.“

Die Diakonie de La Tour

Großteils verschont blieben die Häuser der Diakonie de La Tour. Rektor Hubert Stotter: „Wir haben in der Ortschaft Treffen im Umkreis von zwei Kilometern über 300 Personen in einem Altenheim, im Krankenhaus de La Tour und in Heimen zu versorgen. Wir hatten zeitweise keinen Zugang zu unseren Häusern. Aber solange die Akkus gehalten haben, konnten wir mit den Handys Kontakte zu ihnen halten. Gott sei Dank ist bei uns niemand zu Schaden gekommen, auch die Häuser wurden nicht beschädigt. Am ersten Tag fehlten uns zwar das Wasser und der Strom, doch inzwischen sind wir wieder zu 90 Prozent damit versorgt. Unsere Mitarbeiter mussten für eine Luftlinie von 300 Metern mit den Hubschraubern zu ihren Arbeitsplätzen ein- und ausgeflogen werden. Mittlerweile sind wir wieder mit dem Auto erreichbar und können die Häuser zu hundert Prozent versorgen. Unseren Bewohnern und Patienten geht es sehr gut, sie sind auch mit Medikamenten versorgt.“ Die Diakonie stellte den Blaulicht-Organisationen die Beschäftigungs-Werkstätte „Am Steinbruch“ als Einsatzzentrale zur Verfügung.

 

01.07.2022 17:20
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