Hospiz-Ausbildung

Professionelle Begleitung auf dem letzten Weg

Seit 13 Jahren bietet das Rote Kreuz in Kärnten die Ausbildung zum Hospiz-Begleiter an. Angelika Schwilk aus dem Bezirk Hermagor ist seit fünf Jahren ehrenamtlich in der Hospiz-Begleitung tätig.

Professionelle Begleitung auf dem letzten WegFür Angelika Schwilk ist die Hospiz-Begleitung des Roten Kreuzes ihre persönliche Berufung.

© Rotes Kreuz

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„Aus Liebe zum Menschen“ lautet der Leitspruch des Roten Kreuzes – auch in der Ausbildung zum Hospiz-Begleiter. „Auch im allerletzten Lebensabschnitt, bei der Begleitung von schwer kranken, sterbenden Menschen, soll diese Liebe vermittelt werden“, erläutert Brigitte Pekastnig, dritte Vizepräsidentin des Roten Kreuzes in Kärnten und Referentin für Pflege und Betreuung.

Hospiz als Berufung

Angelika Schwilk aus dem Bezirk Hermagor ist seit fünf Jahren ehrenamtlich in der Hospiz-Begleitung tätig. Die gelernte Einzelhandelskauffrau begleitet mehrere Menschen auf ihrem letzten Weg – und das sehr engagiert. Mehrmals pro Woche verbringt sie bis zu vier Stunden am Nachmittag bei ihren Schützlingen. „Ich habe bei der Tätigkeit meine Berufung gefunden. Es ist für mich etwas Besonderes, dass ich in meiner Freizeit Menschen helfen kann“, betont Schwilk.

In der Freizeit Gutes bewirken

Nachdem sie viele Jahre ihre Eltern gepflegt hatte, wollte sie weiterhin in ihrer Freizeit Gutes bewirken und ließ sich beim Roten Kreuz zur Hospiz-Begleiterin ausbilden. „Es ist ein sehr emotionaler Weg, den man bei der Ausbildung beschreitet, aber es kommt so viel zu einem zurück“, erzählt die begeisterte Großmutter, die zusätzlich auch oft auf ihre vier Enkelkinder aufpasst.

Kommunikation auf spezieller Ebene

Wenn Schwilk allerdings für das Rote Kreuz unterwegs ist, wissen auch die Enkelkinder, dass ihre Oma ganz in ihrem Ehrenamt aufgeht. „Das ist meine ganz persönliche Zeit, die ich hier investiere. Die Kommunikation mit meinen Klienten findet auf einer ganz speziellen Ebene statt. Viele können ja gar nicht mehr sprechen, kommunizieren nur durch Gestik und Mimik“, berichtet Schwilk. Die Hospiz-Begleiterin freut sich immer sehr über die Rückmeldungen, die sie erhält. Von den Klienten selbst, aber auch von deren Familien, die sie mit ihren Besuchen unterstützt.

Ehrenamt fürs Herz

Einige ihrer Klienten werden zu Hause gepflegt und die Zeit, die sie investiert, ist für die pflegenden Angehörigen spärliche und wertvolle Freizeit. Von einer 95-jährigen Dame, die sie betreute, hörte sie oft: „Sie sind mein Engel!“ Schwilk geht bei solchen Kommentaren das Herz auf: „Die Menschen sind so dankbar, dass jemand da ist, auch außerhalb des Familiengefüges, der Ansprache bietet.“ Ein 71-jähriger Klient verlässt sich ganz auf sie: „Er singt unheimlich gerne. Ich musste ihm versprechen: Wenn er selbst nicht mehr singen kann, dann singe ich für ihn“. Diese Momente sind es, die die freiwillige Hospiz-Begleitung und die Zeit, die Schwilk damit verbringt, so wertvoll machen.

 

Wissenswert

Im Februar 2023 bietet das Rote Kreuz Kärnten erneut die Ausbildung zum Hospiz-Begleiter an. Interessierte können sich per E-Mail (hospiz@k.roteskreuz.at) oder per Telefon (050 9144-1064) melden.

29.10.2022 11:00 - Update am: 29.10.2022 17:58
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Professionelle Begleitung auf dem letzten WegFür Angelika Schwilk ist die Hospiz-Begleitung des Roten Kreuzes ihre persönliche Berufung.

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