Landtagswahl 2023
Bildungsland Kärnten
"Den erfolgreichen Weg weitergehen." So lautet das Ziel der SPÖ für den Bildungssektor in Kärnten. In einer Pressekonferenz wurden heute konkrete Pläne dazu vorgestellt.
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Das Ziel ist hoch gesteckt: „Beste Bildung für alle Kärntnerinnen und Kärntner“, so Landeshauptmann Peter Kaiser. Erreicht soll es werden, indem der erfolgreiche Weg der vergangenen zehn Jahre nach der Wahl am 5. März weitergegangen wird.
Grundsteine bereits gelegt
Der Rückblick in die Vergangenheit fällt zufrieden aus, unter anderem in Hinblick auf die Neustrukturierung der „Bildungsdirektion“ und die elementarpädagogische Gesetzesreform, die gestern einstimmig im Kärntner Landtag beschlossen wurde: das neue „Kärntner Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz“. Ab Herbst 2023 ist der Besuch einer Bildungs- und Betreuungseinrichtung für Kinder kostenfrei. Die Reform sorgt auch für eine Verbesserung der pädagogischen Rahmenbedingungen, darüber hinaus werden die Gehälter der Pädagoginnen und Pädagogen erhöht. Details dazu hier.
Bildung für alle
Landeshauptmann Peter Kaiser: „Wir wollen allen Kindern bis zu einem Alter von 10 Jahren einen barrierefreien Zugang zu Bildung ohne Diskriminierung ermöglichen.“ Als Vorhaben für die Zukunft nennt er ausserdem: den weiteren Ausbau von ganztägigen Schulformen, Forcieren von Inklusion und Integration, kein Kind ohne Schulabschluss und kein Jugendlicher ohne Ausbildungsplatz, verstärkte Nutzung von Digitalisierung, vermehrte Kooperation zwischen Bildungseinrichtungen und Unternehmen, sowie eine verstärkte Internationalisierung des Hochschulbereiches.
Schule ohne Schultaschen
Landeshauptmann Peter Kaiser „träumt“, wie er sagt, von einer „schultaschenfreien Schule“. Das Motto diesbezüglich lautet „Lebensraum“ statt Bildungsraum“. Ebenso stehen auf der bildungspolitischen Agenda der SPÖ: Tägliche Bewegungseinheiten in allen Schulen. Vermehrte Teilnahme an internationalen Austauschprojekten. Stärkung der Berufs- und Bildungsberatung. Zeitgemäße, technische Ausstattung an Berufsschulen, Ausbau von medizinischen und technologische Studienrichtungen in Kooperation mit der KABEG und der Medizinischen Universität Graz, Intensivierung von Weiterbildung- und Umschulungsprogrammen in enger Zusammenarbeit mit dem AMS.
Kärnten ist Vorbild
Villachs Vizebürgermeisterin und Bildungsreferentin Sarah Katholnig sieht im neuen Kinderbildungs- und betreuungsgesetz vor allem für Frauen eine wesentliche Verbesserung: „Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind heute wesentliche Standortfaktoren. Das neue Gesetz eröffnet allen Kindern dieselben Chancen, egal wie viel die Eltern verdienen.“ Kärnten zeige vor, wie mutige Bildungspolitik funktioniert. „Die Bundesregierung ist gefordert, diesem Beispiel zu folgen – es braucht endlich die Kindergartenmilliarde aus Wien“, so Sarah Katholnig.
Unterstützung vom Bund gefordert
„Kein Sektor ist so stark von gesellschaftlichen Veränderungen betroffen wie der Bildungssektor, daher dürfen wir da nicht stehen bleiben“, sagt Stefan Sandrieser, Landtagsabgeordneter und Vorsitzender des Zentralausschusses für allgemein bildende Pflichtschulen in Kärnten. Da sich die Anforderungen an die Schule ändern, werde immer mehr Unterstützung gebraucht. Sandrieser spricht speziell den erhöhten Bedarf an sonderpädagogisch geschultem Lehrpersonal und an besseren Rahmenbedingungen für Lehrerinnen und Lehrer sowie die schulischen Leitungsfunktionen. „Der Bund ist in der Pflicht, Kärnten in Sachen Bildungsinnovation zu unterstützen und uns finanziell zu unterstützen“, so Sandrieser.