"GEMEINSAM.SICHER"

Polizei-Partnerschaft mit ÖBB machte sich bezahlt

Seit knapp zwei Jahren verbindet die Exekutive und die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) im Rahmen der Kooperation GEMEINSAM.SICHER in Kärnten eine enge Sicherheitspartnerschaft. Das gemeinsame Vorgehen in den Bereichen Prävention des Personen- und Objektschutzes hat zu Erfolgen und einem hohen Sicherheitsstandard im Kärntner Eisenbahnumfeld gesorgt.

Polizei-Partnerschaft mit ÖBB machte sich bezahlt Einsatz mit Wallner, Dullnig, Huber (von links)

© ÖBB Limpl

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Um auch für außergewöhnliche Situationen in Schienenfahrzeugen gerüstet zu sein, fand nun im Autoverladeterminal Villach Ost eine Übung der Schnellen Interventionsgruppe (SIG) statt.

Beengte Platzverhältnisse, wie sie in Fahrzeugen der Schiene vorherrschen, stellen beim polizeilichen Einschreiten eine besondere Herausforderung dar. Deshalb wurde von den Beamt:innen der SIG nicht nur das Eindringen in einen versperrten Zug geübt, sondern auch die Durchsuchung und Festnahme eines Täters. Spezielles Augenmerk wurde dabei auf die Überwältigung und den gesicherten Abtransport des Täters aus dem Waggon gelegt. Um verschiedensten Einsatzlagen gerecht zu werden, stellten die ÖBB für das Training zwei verschiedene Zugmodelle am Ostbahnhof in Villach zur Verfügung.

Kooperation zwischen Polizei und ÖBB

Die erfolgreiche Zusammenarbeit der letzten zwei Jahre unter dem Schwerpunkt „GEMEINSAM.SICHER“ zwischen der Polizei  und den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) in Kärnten waren während der Pressekonferenz das Hauptthema.

Höheres Sicherheitsgefühl der Fahrgäste

Für den „GEMEINSAM.SICHER“-Bundesland-Verantwortlichen Generalmajor Wolfgang Rauchegger ist die Sicherheitspartnerschaft mit den ÖBB in Kärnten eine Erfolgsgeschichte und Übungen wie diese sind ein wesentlicher Baustein dazu. „Die Präsenz von uniformierten Polizistinnen und Polizisten in Zügen und auf Bahnhofsanlagen hat einen positiven Einfluss auf das subjektive Sicherheitsgefühl der Fahrgäste,“ sagte Rauchegger: „Damit dies auch in Zukunft so bleibt, sind realitätsnahe und aktuelle Übungsszenarien weichenstellend.“

Sicherheit für Fahrgäste und Mitarbeiter

Auch den ÖBB ist es ein großes Anliegen, ihren Fahrgästen und Mitarbeitern die Benutzung von Zügen und Bahnhöfen so sicher wie möglich zu gestalten. Denn die persönliche Sicherheit für alle Bahnreisenden gehört neben der Betriebssicherheit, dem Service und der Sauberkeit zu den Mindestanforderungen, die es zu erfüllen gilt.

Kunden bewerteten mit Schulnote 1,5

Der objektiven und subjektiven Sicherheit kommt dabei größte Bedeutung zu. So konnte durch diese Partnerschaft der letzten zwei Jahre in Kärnten durch gesteigerte Bestreifungseinsätze auf Bahnhöfen und in Zügen das Sicherheitsgefühl allgemein gesteigert werden. Dies wurde im Rahmen der VCÖ-Kundenzufriedenheitsanalyse im Jahr 2022 mit einer Schulnote von 1,5 durch unsere Kunden eindrucksvoll bestätigt.

Regelmäßige Deeskalationsübungen

Aber auch die Sicherheit der Mitarbeiter ist ein ganz wesentliches und hohes Gut, das durch regelmäßige Deeskalationstrainings, den Einsatz von Bodycams und Kamerasystemen an den Bahnhöfen und in den Fahrzeugen zusätzlich unterstützt wird. Dass nur rund 3 Prozent aller – leider jedoch auch immer wieder vorkommenden – Übergriffen in Österreich auf das ÖBB-Bordpersonal in Kärnten zu verzeichnen sind, ist auch Ausdruck des hohen Sicherheitsstandards in den in Kärnten verkehrenden Zügen.

 

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Um auch für außergewöhnliche Situationen in Schienenfahrzeugen gerüstet zu sein, fand nun im Autoverladeterminal Villach Ost eine Übung der Schnellen Interventionsgruppe (SIG) statt.
© ÖBB Limpl

800 Polizei- und Security-Einsätze

Verantwortlich dafür waren die gemeinsamen Bestreifungen durch Beamte der Exekutive und Security Mitarbeiter der ÖBB Operative Services GmbH an den Bahnhöfen und Bordservicemitarbeiter der ÖBB Personenverkehr AG in den Zügen. Waren es zum Start im Jahr 2021 über 370 Einsätze, so gab es im Jahr 2022 über 800 mit einer steigenden Tendenz für das Jahr 2023.

Polizei und Bahn zog positives Fazit

Ein ebenso positives Fazit über die seit Jahren bestehende gute Zusammenarbeit zwischen Bahn und Polizei zieht auch die Geschäftsführerin der ÖBB Operative Services, Michaela Huber. „Als ÖBB Operative Services sind wir in ganz Österreich für die Sicherheit auf den mehr als 1.000 Bahnhöfen zuständig. Um diese gewährleisten zu können, unterstützen uns 521 Kollegen im Sicherheitsdienst. Durch die enge Partnerschaft zwischen den Österreichischen Bundesbahnen und Polizei konnten wir im Jahr 2022 beispielsweise in Villach zwei Graffiti-Sprayer überführen und ihnen insgesamt 420 Fälle zuordnen.

Graffiti-Schaden über 500.000 Euro

Der Gesamtschaden hier belief sich auf über 500.000 Euro. Dank dieser Zusammenarbeit ist es möglich, gemeinsam Straftaten auf Bahnhöfen und in Zügen aufzuklären und so einen wichtigen Beitrag zur subjektiven Sicherheit der Bahnkunden zu leisten. Auch in Zukunft wird ein Hauptfokus auf das Thema Sicherheit gerichtet sein. „Die ÖBB ist seit 100 Jahren für einen hohen Sicherheitsstandard bekannt und auch in den kommenden Jahren werden wir als ÖBB Operative Services in Kooperation mit der Polizei dafür sorgen, dass sich Bahnreisende, Kunden und Mitarbeiter in unseren Zügen und auf den Bahnhöfen sicher und wohl fühlen“, so Michaela Huber.

Kärnten ist sicherstes Bundesland

ÖBB Regionalmanager Reinhard Wallner vom Personenverkehr Kärnten unterstreicht die Botschaft und ist überzeugt: „Sicherheit ist uns ein persönliches Anliegen und höchstes Gut in unserem Unternehmen. Da bleiben wir auch weiterhin dran und damit auch erfolgreich, denn Kärnten ist dank dieser Kooperation eines der sichersten Bundesländer Österreichs. Unser Versprechen gilt – mit den vier Säulen der Kärntner Kooperation GEMEINSAM.SICHER werden gemeinsam mit der Polizei in Zügen, am Bahnhof, bei Events und gegen Vandalismus Akzente gesetzt, die ein komfortables und vor allem sicheres Reisen bestmöglich gewährleistet und Schäden an unseren Assets auch aufgrund der hohen Aufklärungsquote verhindern!“

Videoüberwachung trug Früchte

Ein besonderes Augenmerk gilt in dieser Kooperation auch dem Vandalismus. So wurde aufgrund der hohen Polizeipräsenz durch Videoüberwachungen mit Kennzeichenerkennung, Infrarotkameras und DNA-Spurensicherung eine hohe Aufklärungsquote erreicht und Schäden in der Höhe von über 100.000 Euro an Zügen aber auch an Infrastruktureinrichtungen der ÖBB in Kärnten durch Graffiti deutlich minimiert.

15.03.2023 11:00
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