Tierische Entspannung
Klagenfurterin lädt zur Yoga-Stunde mit Katzen
Grazile Bewegungen und Körperspannung: Was viele Menschen beim Yoga anstreben, beherrschen Katzen ganz ohne Üben. Olivia Pinna verbindet beides miteinander: Sie unterrichtet seit einem Jahr Katzenyoga in Klagenfurt.
Hildegard schnuppert neugierig an einer Yogamatte, während es sich Sam und Gloria auf der Sporttasche der Kursleiterin gemütlich machen. Marley sitzt bei einer Kursteilnehmerin auf der Matte. Rusty ist etwas zurückhaltender und beobachtet die Fitnessrunde lieber aus sicherer Ferne.
Wem bei dieser Beschreibung zuallererst die (menschlichen) TeilnehmerInnen eines Yogakurses in den Sinn kommen, der irrt: Denn bei der Beschreibung handelt es sich um die zehn schnurrenden Bewohner des Klagenfurter Katzencafés. In den Räumlichkeiten des Kaffeehauses in der Paulitschgasse lädt Olivia Pinna jeden Mittwochabend zum „Katzenyoga„. Bei dieser Sportart werden Yogaübungen in der Gegenwart von Katzen durchgeführt.
Entspannung als Erfolgserlebnis
Die Wahlkärntnerin, die mehrere Jahre lang in Wien und Italien gelebt hat, praktiziert seit zehn Jahren Yoga. Als Lehrerin ist sie seit circa vier Jahren aktiv. „Mir ist es wichtig, dass ich Menschen auf einer emotionalen Ebene unterstützen und begleiten kann“, sagt sie über ihren Beruf. „Zu sehen, wie meine KursteilnehmerInnen am Ende der Stunde entspannt sind, empfinde ich als Erfolgserlebnis. Das verleiht meiner Arbeit einen Sinn.“ Auf den Wohlfühlfaktor legt sie dabei großen Wert. „Yoga ist kein Hochleistungssport. Es bringt einen immer wieder zur eigenen Mitte, eben zu sich selbst, zurück.“
Anmut und Körperspannung
Auf die Idee, Katzen und Yoga miteinander zu verbinden, kam sie durch ihre eigenen Vierbeiner. Diese leisteten ihr beim Training in ihren vier Wänden Gesellschaft – und stellten sich dabei ziemlich geschickt an. Denn obwohl die Tiere den Großteil des Tages entspannt und schlafend verbringen, zeigen sie in ihren Bewegungen Anmut und Körperspannung. „Irgendwann entstand die Idee, Yogaeinheiten im Katzencafé anzubieten“, so Pinna.
Samtpfoten als Eisbrecher
Die TeilnehmerInnen reagierten begeistert. „Die spielerische und verspielte Natur von Katzen schafft eine entspannte und lockere Atmosphäre“, erklärt Pinna. „Das bricht das Eis und erleichtert die soziale Interaktion.“ Auf diese Weise fühlen sich sogar Menschen, die in Gruppen oder sozialen Situationen normalerweise zurückhaltender sind, sicher. „Katzenyoga kann auch als Therapieform eingesetzt werden, um Stress abzubauen oder Ängste und Depressionen zu lindern“, erzählt Pinna. „Umgekehrt reagieren aber auch die Katzen auf die Stimmung innerhalb der Gruppe.“
Entspannung ist ansteckend
Und tatsächlich: Während die Tiere zu Beginn der Stunde noch verspielt durch den Raum streifen und manches Mal von Sessel zu Sessel hüpfen, lassen sie sich im Laufe der Einheit von der Ruhe der Gruppe anstecken: Bei der Schlussentspannung, als sich alle TeilnehmerInnen auf ihre Matten legen und die Augen schließen, rollen sich auch die Katzen zusammen – manch eine zu Füßen einer Kursteilnehmerin.
Nachdem alle Schülerinnen ihre Taschen gepackt und sich auf den Weg nach Hause gemacht haben, erhalten auch die Katzen ihre Belohnung in Form von Streicheleinheiten und Leckerlis. „Nun sind wirklich alle entspannt“, ist Pinna zufrieden. Wie zur Bestätigung schnurren Sam und Hildegard um die Wette.
Weitere Informationen: Cats n‘ Events – Das Katzencafe