Marktfierantin

Ein Leben auf den Festen

Die Marktfierantin und Schaustellerin Tatjana Malle aus Klagenfurt ist 200 Tage im Jahr auf den diversen Kärntner Festen und Messen unterwegs ist. Warum sie heuer den Villacher Kirchtag auslässt, das erzählt sie im „KLiCK Kärnten“-Gespräch.

Ein Leben auf den Festen Marktfierantin Tatjana Malle am Zuckerwatte-Stand.

© Kowal sen.

Anzeige

Seit Kindesjahren ist die Klagenfurterin Tatjana Malle auf Kärntens Festen unterwegs. Die gesamte Familie war mit Spielgeräten und Zuckerständen unterwegs. „Meine Schwiegermutter hat den Betrieb über 70 Jahre gehabt und ich führe den Schaustell-Betrieb nun schon seit 30 Jahren. Derzeit biete ich Süßwaren bei meinen Zuckerständen an und habe weiteres noch zwei Schießbuden, eine Hupfburg und ein Kinderkarussell, das habe ich allerdings bereits meinen Neffen weitergegeben. Die sollen die Familientradition weiterführen“, erzählt Malle.

Die besten Plätze

Am bekanntesten war das rote Riesenrad mit Ringelspiel, das ein Fixpunkt auf dem Messegelände in Klagenfurt war. Und Tatjana Malle war immer dabei. „Mir macht die Arbeit bei den Festen viel Spaß. Der Kontakt zu den Menschen war und ist mir immer wichtig“, so Malle. Die Fahrgeräte, Schießbuden und Zuckerstände waren weithin bekannt. Kaum ein Fest, wo die Familie Malle nicht vertreten war. Angefangen vom Bleiburger Wiesenmarkt, den Klagenfurter Messen, dem St. Veiter Wiesenmarkt und Villacher Kirchtag, Schön-Sonntag-Markt und Kolomonimarkt in Wolfsberg, dem Ursulamarkt und Weihnachtsmarkt in Klagenfurt am Neuen Platz, dem Country-Fest in Glainach und bis hin zu den diversen Feuerwehrfesten.

Kein Villacher Kirchtag

„Den Villacher Kirchtag werde ich heuer allerdings auslassen, da die Standgebühren zu hoch geworden sind, die kann ich mir nicht mehr leisten. Für zehn Meter sind 2.600 Euro zu zahlen, das kann ich nicht erwirtschaften. Die Standgebühr ist im Voraus zu entrichten“, ärgert sich die Marktfierantin. Auch musste Malle ständig Strafe bezahlen, wenn sie einen Schirm zum Schutz ihrer Waren aufstellte.

Immer zufrieden

Bei einem Fest muss für Tatjana Malle alles passen, die Kassa und das Leben untereinander. „Wir sind weithin bekannt, früher bin ich selbst mit dem LKW zu den Veranstaltungen gefahren. Doch jetzt genügt ein kleiner Transporter, denn die großen Geräte habe ich alle abgegeben“, betont Malle. Die Klagenfurterin war immer eine robuste Standlerin. „Ich war nie unzufrieden, auch wenn mir das Wetter ein Fest verhaut hat. Es ist, so wie es ist. Das ist bei unserem Beruf normal und das muss man akzeptieren“, schildert die Mutter von zwei Söhnen.

Brotberuf der Söhne

Beide Söhne helfen ihrer Mutter, wo es nur geht. Doch als Brotberuf hat Sohn Robert eine Firma für Rolladen & Markisen aufgebaut und Sohn Erwin ist ein Sozialpädagoge geworden. „Ich bin sehr stolz auf meine Söhne. Den ersten habe ich schon mit 15 Jahren bekommen, die Umstände waren damals für mich nicht gut. Mehr will ich nicht erzählen“, schneidet die dreifache Großmutter Tatjana Malle ein Thema an, über das sie nicht gerne spricht.

Die Highlights

Das nächste Fest ist zu Pfingsten (27. bis 29. Mai) das Kranzelreiten in Weitensfeld. Bis dorthin werden die Geräte und die Verkaufsstände auf Vordermann gebracht. Die Highlights am Süßwarenstand von Tatjana Malle sind der Türkische Honig, die Zuckerwatte und Kokosbusserln sowie Schokofrüchte. „Man glaubt es kaum, aber es werden bei den Kirchtagen noch immer sehr viele Lebkuchenherzen mit Sprüchen gekauft“, betont Tatjana Malle.

20.05.2023 10:00
Anzeige
Ein Leben auf den Festen Marktfierantin Tatjana Malle am Zuckerwatte-Stand.

© Kowal sen.