Critical Mass
Statt GTI-Fans: Kärntner radelten am Wörthersee für Verkehrswende
Die Radlobby Kärnten nutzte die Absage des GTI-Treffens und organisierte eine Radparade entlang des Wörthersees. Sie forderten eine Verkehrswende. Dabei ließen sie sich von Zwischenrufen einiger GTI-Fans nicht beirren.
In den vergangenen Jahren stand das Christi Himmelfahrts-Wochenende am Wörthersee stets im Zeichen des GTI-Treffens. Doch in diesem Jahr wurde das offizielle Autotreffen abgesagt. Diese Absage machten sich die Critical Mass-Bewegung und die Radlobby zunutze: Sie organisierten eine Radparade entlang des Wörthersees, um ein Zeichen für die Verkehrswende zu setzen. Die Parade startete am Neuen Platz in Klagenfurt und fand vor der GTI-Statue in Reifnitz in Form einer Kundgebung ihren Höhepunkt. Zahlreiche Radfahrerinnen und Radfahrer waren dem Aufruf gefolgt.
Sichere Radwege gefordert
Julia Hueter von der Radlobby Kärnten erläuterte ihre Beweggründe: „“Dass die Gemeinde Maria Wörth das GTI Treffen heuer nach 39 Jahren erstmals untersagt hat, ist ein wichtiges Symbol für die Verkehrswende in Kärnten. Nun ist das Land Kärnten gefragt, um die touristische Ausrichtung aufs Rad zu lenken, wir brauchen sichere Radwege. Der Monat Mai soll künftig ganz im Zeichen des Fahrrads stehen. Um einen Beitrag zu leisten, organisieren wir nun jährlich zu Christi Himmelfahrt eine Critical Mass International (CMI) nach Reifnitz. Nach dem Motto ‘Radspaß statt Abgas!'“
Deutsche Journalisten vor Ort
Die Kundgebung zog viel Aufmerksamkeit auf sich. Einige GTI-Anhänger, die trotz der Absage in Reifnitz anwesend waren, äußerten sich mit Zwischenrufen. Die Radfans ließen sich jedoch nicht davon beeindrucken. Auch deutsche Reporterteams und ein Fernsehteam waren vor Ort. Die Anliegen der Veranstaltung erhielten Unterstützung von vielen Einheimischen, die ebenfalls an der Kundgebung teilnahmen. Für sie sind Fahrräder eine wünschenswerte Alternative zu den GTIs, da sie keine Abgase, keinen Motorlärm und keine quietschenden Reifen verursachen.
Rad-Event als neues Signal
Sabine Biedermann, Mitglied des Organisationsteams, blickt optimistisch in die Zukunft und erklärt: „“Das Radfahren boomt und ist eine riesige Chance, um den Tourismus in Kärnten künftig nachhaltig und klimafreundlich zu gestalten. Das Radfahren hat von April bis Oktober Saison. Die wenigen GTI-Wochen, die künftig wegfallen, könnten also mehr als kompensiert werden. Die Critical Mass International 2023 ist der Startschuss für ein alljährlich wachsendes
Rad-Event, als Signal für eine touristische und verkehrspolitische Neuorientierung der Region.“
Belohnungen
Das Maskottchen der Veranstaltung war das Wörtherseemandl, eine Figur aus der Sage zur Entstehung des Wörthersees, die symbolisch für den Wert der Natur steht. Die originellsten Verkleidungen, ein Wörtherseemandl und ein Wörtherseeweibl, wurden mit Gutscheinen für ein Fahrradgeschäft belohnt.