Forschung
Neue Megaprojekte starten unter Federführung von Infineon
Zur Bewältigung der Klimakrise starten bei Infineon in Villach zwei europäische Forschungsprojekte mit enormer Schubkraft.
© Infineon
Sie haben das Potenzial, die Energieeffizienz um 30 Prozent in einer Vielzahl von Anwendungen zu verbessern und damit weltweit hochgerechnet 218 Millionen Tonnen CO2 einzusparen. Das zweite Projekt namens „AIMS5.0“ fokussiert sich auf Künstliche Intelligenz (KI), um eine ressourceneffiziente Fertigung über Branchen hinweg zu schaffen sowie das Lieferkettenmanagement in Europa zu optimieren. Die Projekte mit einem Gesamtvolumen von 130 Millionen Euro vereinen 98 Partner aus 18 Ländern.
200 Partner aus ganz Europa
Vor einer Woche erfolgte der offizielle Projektstart in Villach mit mehr als 200 Partnern aus ganz Europa am Infineon Standort in Villach. Technologiereferentin Landeshauptmann-Stellvertreterin Gaby Schaunig verwies in ihrem Statement zum Thema „Standort Kärnten“ darauf, dass die Themen Innovation und Kooperation, die die beiden Projekte auszeichnen, auch zu den Stärkefeldern des Landes Kärnten zählen: „Die länderübergreifende Zusammenarbeit wie beispielsweise mit der Steiermark und Oberösterreich, sowie die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit Nachbarländern sind entscheidend für die wirtschaftliche Entwicklung des Standorts. Darüber hinaus ist die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Forschungsunternehmen auch für wegweisende Innovationen von großer Bedeutung.“
Koralmbahn bringt neue Chancen
Die durch die Koralm-Bahn entstehende neue Metropolregion zwischen Graz und Villach wird die Innovations- und Kooperationspotenziale weiter stärken. Als Teil des Baltisch-Adriatischen Korridors, gehört sie auch zu einem der wichtigsten Infrastrukturprojekten in Europa. „Die Auswirkungen, die sich aus der veränderten Erreichbarkeit ergeben werden, sind erheblich: Es wird eine neue städtische Ballungsregion, ein neuer Wirtschaftsraum entstehen – mit internationaler Anziehungskraft und Sichtbarkeit“, sagte Schaunig.
Die zwei europäischen Forschungsprojekte rund um Leistungselektronik und Künstliche Intelligenz werden von Infineon Standort in Villach heraus gestartet. Die Ergebnisse sind ein wesentlicher Beitrag zur Erreichung der Klimaziele als auch zur Stärkung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit.
218 Tonnen weniger CO2-Ausstoß
Für Sabine Herlitschka, Vorstandsvorsitzende Infineon Technologies Austria AG sind Investitionen in Schlüsseltechnologien essenziell: „Das geht über Forschung, Kooperation mit den besten Partnern und Innovationen mit echter Wirkung – wie hier hochgerechnet mit einem Einsparungspotenzial von 218 Millionen Tonnen CO2. Mit den beiden Projekten tun wir genau das. Gemeinsam können wir schneller nachhaltige Produkte und Prozesse entwickeln und entscheidend zur Dekarbonisierung und Digitalisierung beitragen. Die Ergebnisse stärken die Industrie und den Standort Europa im globalen Wettbewerb. Sie bringen mehr strategische Autonomie für Europa und unsere Gesellschaft, sichern die Lieferketten und sind ein Turbo für eine energieeffiziente Zukunft.“
45 Partner aus 12 Ländern forschen gemeinsam
Beim Forschungsprojekt „ALL2GaN“ (Affordable smart GaN IC solutions for greener applications) forschen 45 Partnern aus zwölf Ländern mit einem Budget von 60 Millionen Euro daran, das Energiesparpotenzial des Halbleitermaterials Galliumnitrid (GaN) auszuschöpfen. Das bringt massive eine 30prozentige Verbesserung der Energieeffizienz von Elektroauto-Ladegeräten, Solar-Wechselrichtern und Datenzentren und Serverfarmen. Hochrechnungen zeigen, damit den weltweiten CO2-Ausstoß um 218 Millionen Tonnen jährlich reduziert zu können. Im Vergleich: Österreich stößt rund 80 Mio. Tonnen CO2 im Jahr aus. Nach der Entwicklung von kosteneffizienten GaN-Chips bei Infineon in Villach gilt es nun, durch modulare Baugrößen, eine schnellere Integration in viele Anwendungen zu ermöglichen.
Künstliche Intelligenz setzt neue Wirtschaftsimpulse
Im zweiten EU-Projekt AIMS5.0 (Artificial Intelligence in Manufacturing leading to Sustainability and Industry 5.0) wird an Künstlicher Intelligenz für eine ressourcenschonende Fertigung und sichere Lieferketten in Europa geforscht. 53 Partnern aus 12 Ländern stehen dafür 70 Millionen Euro zur Verfügung. Ziel ist es, durch die digitale Vernetzung in der Fertigung beispielsweise die Lebensdauer von Anlagen um 30 Prozent zu verlängern. Gleichzeitig wird mit Künstlicher Intelligenz eine sichere digitale Vernetzung Plattform über Branchen und Anwendungen hinweg geschaffen, um Lieferketten zu optimieren. Gleichzeitig werden im Sinne der Industrie 5.0 Ansatzes werden die Fertigkeiten der Mitarbeitenden für den KI-Einsatz qualifiziert und durch akademischen Partner junge Studierende bereits an die benötigten KI-Fertigkeiten in der Praxis herangeführt. Beide Projekte laufen drei Jahre und werden aus Investitionen der Industrie, und Förderungen der einzelnen beteiligten Länder sowie dem europäischen Forschungsprogramm „Key Digital Technologies“ finanziert.