Angelobung

„Ich gelobe“ ertönte es in Klagenfurt!

Nach 23 Jahren fand gestern wieder eine Angelobung des Bundesheers in der Landeshauptstadt Klagenfurt statt. Über 400 Rekruten riefen auf dem Neuen Platz: „Ich gelobe!“

„Ich gelobe“ ertönte es in Klagenfurt!Angelobung auf dem Neuen Platz in Klagenfurt mit Bürgermeister Christian Scheider, Landeshauptmann Peter Kaiser und Militärkommandant Walter Gitschthaler (von links)

© ÖBH/Arno Pusca

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Am Vorabend des Nationalfeiertags traten gestern über 400 Rekruten vor dem Rathaus auf dem Neuen Platz in Klagenfurt zur ihrer Angelobung an. Als Vertreter der Kärntner Landesregierung waren Landeshauptmann Peter Kaiser, Landeshauptmann-Stellvertreterin Gaby Schaunig und Landesrat Martin Gruber dabei, als das „Ich gelobe“ der Soldaten ertönte. Im Anschluss führte die Militärmusik Kärnten den „Großen Österreichischen Zapfenstreich“ auf, der ausschließlich zu großen Anlässen zu hören ist.

Für ein friedliches Europa

„Wir sind stolz auf Sie“, sagte Landeshauptmann Kaiser zu den angetretenen Rekruten. Den Nationalfeiertag bezeichnete er als Symbol dafür, dass es Österreich immer wieder gelang, nach großen Herausforderungen gemeinsam nach vorne zu schauen. Angesichts der aktuellen Krisen und Wendezeiten stellte Kaiser klar: „Wir sind in der Lage und willens, unser Land zu verteidigen. Wir werden im Rahmen unserer Neutralität alles dazu beitragen, dass Gespräche, Verhandlungen und Dialoge gesucht werden.“ Er dankte allen Soldatinnen und Soldaten für die Hilfe, die sie ihren Mitbürgern insbesondere im Katastrophenschutz leisten. Ebenso strich er Kameradschaft, Zusammenhalt und die Verteidigung der Werte unserer Demokratie als wesentlich hervor. „Österreich und Kärnten haben Zukunft, gestalten wir sie gemeinsam positiv. Treten wir gemeinsam ein für ein baldiges friedliches Europa“, betonte Kaiser.

„Freiheit ist immer in der Defensive“

Militärkommandant Brigadier Walter Gitschthaler zitierte den Philosophen Karl Jaspers: „Die Freiheit ist immer in der Defensive und daher in Gefahr. Wo die Gefahr in einer Bevölkerung nicht mehr gespürt wird, ist die Freiheit fast schon verloren.“ Europa sei bisher in einem langjährigen Wohlfühlzustand gewesen. „Und das hat zu dem geführt, was Jaspers gemeint hat“, begründete Gitschthaler. Am 24. Feber 2022 gab es ein „böses Erwachen“, ging Gitschthaler auf den Kriegsbeginn in der Ukraine ein. Klagenfurts Bürgermeister Christian Scheider verwies mit Stolz darauf, dass nach 1999 wieder eine Angelobung in Klagenfurt stattfand. Er bezeichnete die Stadt und das Bundesheer als starke, verlässliche Partner.

Worte der Besinnung sprachen die Militärgeistlichen Michael Kassin und Johannes Hülser. Gesanglich eingestimmt wurde die Veranstaltung vom Kammerchor Klagenfurt-Wörthersee.

 

Wissenswert

Angelobt wurden Soldatinnen und Soldaten, die im August, September und Oktober bei den Kärntner Verbänden eingerückt waren. Sie kommen vom Hochgebirgsjägerbataillon 26 aus der Spittaler Türk-Kaserne, Führungsunterstützungsbataillon 1 aus der Villacher Lutschounig-Kaserne, Pionierbataillon 1 aus der Rohr- und Hensel-Kaserne in Villach, Stabsbataillon 7 aus der Windisch-Kaserne in Klagenfurt, Jägerbataillon 25 aus der Khevenhüller-Kaserne in Klagenfurt-Lendorf sowie von der Stabskompanie und vom Dienstbetrieb des Militärkommandos Kärnten aus der Khevenhüller-Kaserne in Klagenfurt.

 

26.10.2022 13:23
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„Ich gelobe“ ertönte es in Klagenfurt!Angelobung auf dem Neuen Platz in Klagenfurt mit Bürgermeister Christian Scheider, Landeshauptmann Peter Kaiser und Militärkommandant Walter Gitschthaler (von links)

© ÖBH/Arno Pusca