Drohschreiben entdeckt
Bombendrohungen gehen weiter
Auch heute, Freitag, wurden drei Bombendrohungen gefunden. Diesmal tauchten die Drohschreiben in der Ursulinenschule in Klagenfurt, der HTL in Ferlach, wie auch in der Arbeiterkammer Kärnten auf. Staatsanwaltschaft Klagenfurt und die Schulleitungen drohen mit drastischen Konsequenzen.
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In den letzten Tagen kam es in Kärntner Bildungseinrichtungen vermehrt zu Bombendrohungen. Allein am gestrigen Donnerstag (16. März 2023) wurden an gleich drei Schulen Drohschreiben gefunden. Heute, Freitag, Vormittag wurde die Ursulinenschule in Klagenfurt evakuiert sowie die HTL in Ferlach. Auch die Arbeiterkammer in Klagenfurt war betroffen. Dort hätte am Vormittag das Landesfinale zum Quiz „Politische Bildung“ für Schüler stattfinden sollen.
Ähnliche Vorgehensweise
Die Vorgehensweise war in allen – insgesamt waren es bereits zehn Fälle! – ähnlich. „Die Nachrichten wurden auf den Toiletten hinterlegt, entweder auf Zetteln oder Kritzeleien an der Wand“, bestätigt Polizeisprecherin Waltraud Dullnigg. Auch das Szenario danach war stets dasselbe: Die Direktoren verständigten die Polizei, eine Hundertschaft an Polizeibeamten rückte an, durchsuchte die Gebäude. Zum Glück immer mit demselben Ausgang: „Gefährliches Material oder Sprengstoff wurde bei keinem dieser Einsätze gefunden“, sagt Dullnigg.
Schulleitung droht mit Konsequenzen
Kärntens Bildungsdirektorin Isabella Penz reagierte gestern noch in Form eines Rundschreibens: Sollte sich herausstellen, dass Schüler für die Drohschreiben verantwortlich sind, wird die Schulleitung drastische Konsequenzen ziehen: „Die Möglichkeiten reichen von Suspendierung bis zum Schulausschluss“, brachte sie es auf den Punkt: „Den Schülerinnen und Schülern sollte auch klar sein, dass versäumter Unterrichtsstoff oder ausgefallene Prüfungen nachgeholt werden. Auch die Kosten der Einsatzkräfte sind zu bezahlen. Das wird sicher tausende Euro ausmachen.“
Ein Einsatz kostet bis zu 10.000 Euro
Tatsächlich fallen pro Einsatz Kosten in der Höhe von bis zu 10.000 Euro an. Abgesehen davon, dass die Polizeikräfte über Stunden gebunden und für andere, notwendigere Einsätze fehlen. Die Polizei wertet in den Schulen sichergestellte Spuren und Schriftproben aus. Schüler und Lehrer werden aufgefordert, Beobachtungen zu melden. Laut Penz handle es sich offenbar um einen Trend: „Wir wissen nicht genau, was er auslöst – ist es auf sozialen Medien, ist es auf Tiktok?“ All das müsse jetzt geklärt und vor allem abgestellt werden, sagt die Bildungsdirektorin.
Staatsanwaltschaft: Bis zu fünf Jahre Haft
Den Verursachern drohen drastische Strafen, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Klagenfurt, Markus Kitz, gegenüber dem ORF: „Wenn man es gelinde ansetzt, wäre es eine Nötigung, die Strafandrohung beträgt bis zu einem Jahr. Aufgrund des Umfanges, den wir jetzt schon haben, und weil wir von einem Täter ausgehen, beträgt die Strafandrohung bis zu fünf Jahre. Weil eben das Wirtschaftsleben in einem großen Umfang gestört wurde.“
Der Sprecher der Staatsanwaltschaft warnt davor, die Bombendrohungen fortzusetzen. Das sei kein Jugendstreich, sondern eine Straftat mit ernsthaften Folgen, so Kitz abschließend.