Jubiläum

Museum Villach feiert 150-jähriges Bestehen

Das Museum der Stadt Villach feiert mit über 56.000 Ausstellungsstücken dieses Jahr sein 150-jähriges Bestandsjubiläum.

Museum Villach feiert 150-jähriges Bestehen Landesrätin Beate Prettner, Bürgermeister Günther Albel, Museumsdirektor Andreas Kuchler und Landeshauptmann Peter Kaiser (von links)

© LPD Kärnten/Augstein Medien

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Mit einer Eröffnungsfeier startete Dienstag (9. Mai 2023) das Villacher Stadtmuseum in seine neue Saison und damit den Ausstellungs-Reigen, der das 150-jährige Jubiläum des Stadtmuseums hervorheben sollte. Landeshauptmann Peter Kaiser, Landesrätin Beate Prettner, Landtagspräsident Reinhart Rohr, Bürgermeister Günther Albel und Villachs Kulturreferentin Gerda Sandrisser verwiesen in ihren Eröffnungsreden auf die Wichtigkeit von Museen, auf die Besonderheiten des Stadtmuseums Villach und auf die Notwendigkeit der musealen Arbeit des Forschens, Vermittelns und Bewahrens.

Es ist das Gedächtnis der Stadt

„Museen sind das Gedächtnis eines Landes oder wie hier, einer Stadt. Es geht nicht alleine um das Bewahren und Vermitteln von Historie, es geht um die Verbindung zur Gegenwart und Zukunft. Das beweist die aktuelle Sonderausstellung ‚Geschichte trifft Zukunft‘. Das Museum wirkt identitätsstiftend und stößt aktuelle Diskurse an“, sagte Kaiser. Doch ebenso findet man einen Blick in die Zukunft. “ Zugleich wird auch ein innovativer, in die Zukunft gerichteter Blick abgebildet – Stichwort Infineon, Forschung und Entwicklung im IT-Bereich, Logistikzentrum und vieles mehr. Hier werden Geschichte, Kultur, Industrie und Digitalisierung vereint“, betonte der Landeshauptmann.

Das Museum hat einen Auftrag

Bürgermeister Günther Albel verwies auf den Bildungsauftrag eines Museums, aber auch auf die touristische Wichtigkeit: „Denn wo kann man eine Stadt besser kennen lernen als im Museum. Villach hat über eine Million Gäste jährlich, die mit einem Museumsbesuch die Region, die Stadt, besser verstehen lernen können“. Albel ging auch auf die Entwicklung des Museums ein, immerhin übersiedelte das Museum Zeit seines Bestehens sechs Mal. Über 56.000 Ausstellungsstücke geben Einblicke nicht nur in die hellen Seiten der Geschichte, sondern auch die die dunklen Seiten. „Ein Museum hat den klaren Auftrag, auch gegen eine drohende Geschichtsvergessenheit zu wirken“.

Einige Neuerungen

Historikerin Roberta Rio und Museumsdirektor Andreas Kuchler gingen auf die Veranstaltungen und Sonderausstellungen sowie auf die Historie des Gebäudes ein. Kuchler erklärte, dass das Stadtmuseum ein neuer Ort der Begegnung werden müsse und man in Zukunft auf die Mehrsprachigkeit setzen werde, um mehr Gäste und Besucher anzusprechen. Analoges, Haptisches und Digitales würden im Museum nebeneinander auf die Geschichte hinweisen. Außerdem werde man länger im Jahr offen haben und erst am 5. November in die Wintersaison gehen. Erst im Vorjahr erhielt das Stadtmuseum das Museumsgütesiegel verliehen. Umrahmt wurde der Eröffnungsabend vom Musiker Jovica Ivanovic.

Geschichte trifft Zukunft

In der Jubiläumsausstellung bietet das Stadtmuseum als Erinnerungsort den Raum, um in die Vergangenheit zu schauen und einen Blick in die Zukunft zu wagen. Viele Partizipationsstationen nehmen Bezug auf die Stadtgeschichte, laden zum Mitdenken, Mitmachen und Mitgestalten der Zukunft ein. Von Partizipation wird im Museum gesprochen, wenn Besucher, Kinder und Jugendliche die Möglichkeit erhalten, eigene Inhalte einzubringen und so selbst die Ausstellung mitgestalten. Die Sonderausstellung nutzt die Digitalisierung als Erlebnisfaktor, lebt von Zeitzeugen, setzt auf Informationen rund um die Nachhaltigkeit, lässt Steine sprechen und widmet sich auch geschichtlich belasteten Straßennamen. Ab 6. Juni wird die Sonderausstellung erweitert um das Thema „50 Jahre Stadterweiterung“. Ab 4. Juli werden in der historischen Schau- und Gemäldesammlung neue Akzente gesetzt.

Wissenswert

Das Museum der Stadt Villach wurde 1873 vom Baumeister Carl Andreas Picco gegründet und befindet sich nach mehrmaligen Umsiedeln auf Grund von Zerstörungen nun seit 1960 an seinem Standort in der Widmanngasse im ehem. Palais Crusitz. Das Museum widmet sich der Geschichte des Villacher Raums. Zu sehen sind jungsteinzeitliche Siedlungsfunde vom Kanzianiberg, die bronze-hallstattzeitlichen Funde von der Napoleonwiese und römerzeitliche Funde aus dem Stadtgebiet sowie die frühmittelalterlichen Gräberfunde von Judendorf und Völkendorf. Es gibt mit dem Stadtpfarrturm, dem höchsten Kirchturm Kärntens, dem Relief von Kärnten und der Burg drei weitere Standorte, die das Museum betreibt.

13.05.2023 17:00
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Museum Villach feiert 150-jähriges Bestehen Landesrätin Beate Prettner, Bürgermeister Günther Albel, Museumsdirektor Andreas Kuchler und Landeshauptmann Peter Kaiser (von links)

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