Naturschutzaktion

Die Frösche sind auf Wanderschaft

Von März bis April findet in Kärnten die Amphibienwanderung statt. Frösche, Kröten machen sich auf die Wanderschaft, um sich zu paaren und ihr Laich abzulegen. Freiwillige Helfer und die ARGE Naturschutz bringen die Tiere seit 40 Jahren über die Straßen.

Die Frösche sind auf Wanderschaft Im Vorjahr konnten durch die Froschklaube-Aktionen rund 80.000 Amphibien gerettet werden.

© Arge NATURSCHUTZ

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Die Amphibienschutzaktion feiert heuer ihr 40-Jahr-Jubiläum. „Im Jahr 1983 wurden in Kärnten erstmalig Amphibienschutzaktivitäten an Straßen gesetzt“, informiert Klaus Krainer, Geschäftsführer der „Arge NATURSCHUTZ“. Engagierte Naturschützer bauten entlang einzelner Straßenabschnitte in Eigenregie Schutzzäune und organisierten deren Betreuung für mehrere Wochen.

Erste Schutzzäune in Ferlach errichtet

Die allererste Strecke war in der Nähe von Ferlach und wurde von der Naturschutzjugend unter der Leitung von Cäcilia Wieltschnig betreut. Im Verlauf der kommenden Jahre wurden im gesamten Landesgebiet weitere Schutzzäune aufgestellt. Zu den ersten Wanderstrecken in Kärnten zählten zwei Straßenabschnitte im Bereich von Klagenfurt, eine in der Nähe von Villach, eine in der Nähe von Mittertrixen und eine weitere im Bereich von Nötsch.

60 Straßenabschnitte in Kärnten

Auf ihren Wanderwegen finden Amphibien immer wieder Hindernisse vor. Eine der gefährlichsten ist die Straße. Um möglichst viele Frösche, Kröten und Molche vor dem Tod zu retten, werden an rund 60 Straßenabschnitten in Kärnten jedes Frühjahr Schutzzäune aufgebaut und die in Kübeln gefangenen Amphibien von Helfern sicher über die Straße getragen. Damit wird sichergestellt, dass die nützlichen und gefährdeten Amphibien geschützt und ihre Artenvielfalt erhalten bleibt.

Im Vorjahr 80.000 Amphibien gerettet

An etwa 50 Strecken wird die sogenannte „Zaun-Kübel-Methode“ angewendet. Davon sind 29 Straßenzüge mit dauerhaften Schutzanlagen ausgestattet, an einer gilt ein ganzjähriges Fahrverbot, zwölf wurden im Frühling nachts für den Autoverkehr gesperrt. Im Vorjahr konnten so rund 87.000 Amphibien gerettet werden. Die Jahre davor waren es durchschnittlich 95.000 Tiere. Das hängt von mehreren Faktoren ab, weiß Krainer: „Nämlich von der Anzahl der betreuten Wanderstrecken und den ehrenamtlichen Froschklauberin, von denen uns 150 bei der Aktion unterstützen“.

Seit 30 Jahren im Einsatz

Seit 1991 ist die ARGE-Naturschutz mit der Koordination und Organisation der kärntenweiten Naturschutzaktion betraut. „Anfangs hatten wir 73 Wanderstrecken in unserer Liste verzeichnet, aktuell sind es 195“, sagt Krainer. Der kleine Wehrmutstropfen: Viele davon mussten ruhend gestellt werden, weil auf einigen Straßenabschnitten keine Wanderungen mehr stattfinden. Manche sind im Beobachtungsstatus, weil die Zahl der wandernden Tiere sehr gering ist (diese Strecken können aber jederzeit wieder aktiviert werden).

Um Mithilfe wird dringend gebeten

Ein Dank gebührt den Straßenmeistereien, Gemeinden und Schulen. Wie etwa dem Stieger- und Litzhof, Privatpersonen, die beim Aufbau tatkräftig mithelfen. „Ohne sie würden viele Amphibien nicht überleben“, weiß Krainer. Daher richtet er einen besonderen Appell an die Autofahrer: „Entlang der Amphibienstrecken sollte man langsam fahren und auf die Froschklauber Rücksicht nehmen.

Wer die Amphibien vor dem sicheren Tod bewahren möchte, Froschklauber werden noch bis April hinein dringend gesucht. Melden und informieren können sich Interessierte auf der Webseite der Arge NATURSCHUTZ oder telefonisch unter: 0463/32 96 66.

 

16.03.2023 19:00
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Die Frösche sind auf Wanderschaft Im Vorjahr konnten durch die Froschklaube-Aktionen rund 80.000 Amphibien gerettet werden.

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