Feldkirchen

„PerspektivenRAUM“ für psychisch kranke Menschen

Die neue Einrichtung in Feldkirchen soll psychisch schwer kranke Menschen auf ihren Weg in die Selbstständigkeit unterstützen. Das Pilotprojekt des Landes Kärnten ist auf drei Jahre angelegt und wird mit zwei Millionen Euro budgetiert. Als Partner wurde "autArK" gefunden.

„PerspektivenRAUM“ für psychisch kranke MenschenSie eröffneten den neuen "PerspektivenRAUM" in Feldkirchen: Bürgermeister Martin Treffner, Erich Rieger (Land Kärnten) Landeshauptmann-Stellvertreterin Beate Prettner (Dritte von links) Andreas Jesse, Geschäftsführer von "autArK", (Dritter von rechts) und Gemeinderat Christoph Gräfling (ganz rechts) mit Mitarbeiterinnen von "autArK".

© Büro LHStvin Prettner

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„Es ist ein ebenso großer wie wichtiger wie zukunftsorientierter Schritt“: So bezeichnete Sozialreferentin Beate Prettner gestern, Donnerstag, im Rahmen einer Pressekonferenz den Start des Pilotprojektes „PerspektivenRAUM“ in Feldkirchen. Hinter dem Projektnamen verbirgt sich eine wirklich innovative Maßnahme: Sie wird Bewohnern der so genannten ZPSR – Zentrum für psychische und soziale Rehabilitation – als externe Leistung angeboten.

20 Betreuungsplätze in ersten drei Jahren

Ziel des Angebotes ist es, die Betroffenen ganz gezielt an eine selbständigere Lebensweise heranzuführen und ihnen im wahrsten Sinne des Wortes die Perspektive auf eine persönliche Entwicklung hin zur Selbständigkeit zu geben“, erklärte Prettner. In der Pilotphase – sie ist auf drei Jahre anberaumt – stehen 20 Maßnahmenplätze für Personen zwischen 18 und 65 Jahren zur Verfügung.

Betreuung durch „autArK“

„Die Personen, die alle in einem unserer ZPSR-Häuser leben, werden gezielt ausgewählt. Betreut werden sie hier im „PerspektivenRAUM“ von „autArK“.  Aufgrund ihrer mehrjährigen erfolgreichen Erfahrungen im Bereich der beruflichen Integration von Menschen mit Herausforderungen haben wir nämlich autArK‘ als Träger für das Projekt ausgewählt“, informierte die Sozialreferentin.

Pilotphase kostet zwei Millionen Euro

Pro Jahr werden in das Projekt rund 665.000 Euro fließen – „das heißt, dass sich die Kosten für die gesamte Pilotphase auf zwei Millionen Euro belaufen“, sagte Prettner. Es sei kostenintensiv, doch müsse man alle Chancen ergreifen, um die betroffene Personengruppe an ein möglichst selbständiges Leben heranzuführen. Wie Andreas Jesse, Geschäftsführer von autArK, erklärte, werde in der Tagesstruktur in drei aufbauenden Modulen gearbeitet: „Es geht um Aktivierung, Übung und Spezialisierung“, so Jesse. Aktivierung bedeute die Vermittlung von Basiskompetenzen, Alltagskompetenzen und das Schaffen einer Tagesstruktur.

Schrittweise in Richtung Selbstständigkeit

„Übung heißt Arbeitstugenden erarbeiten und handwerkliche Fähigkeiten ausbauen. Das geht von Mithilfe in der Werkstatt über Mithilfe im Haushalt, Jause richten, Essen kochen, Haushaltsführung, gemeinsames Einkaufen, gemeinsame Marktbesuche…“, erläuterte Jesse. „Modul 3 schließlich, Spezialisierung, bedeutet dann schon tatsächliche stundenweise Mitarbeit in einem externen Betrieb oder in einem geschützten Arbeitsbereich in der Region oder im unmittelbaren Umfeld“, meinte Jesse. Für ihn ist der PerspektivenRAUM „im besten Sinne gelebte Inklusion“.

Gemeinde Feldkirchen bereit für Kooperation

Begeistert vom Projekt zeigte sich auch der Feldkirchner Bürgermeister Martin Treffner. „Wir sind froh über die Kooperation mit dem Land Kärnten. Und wir stehen für eine weitere Zusammenarbeit bereit. So können wir uns durchaus vorstellen, den Klienten eine Arbeit anzubieten, etwa beim Stadtgarten. Das Modell bietet den Betroffenen wirklich Chancen für ihre Zukunft.“

18.11.2022 07:43
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„PerspektivenRAUM“ für psychisch kranke MenschenSie eröffneten den neuen "PerspektivenRAUM" in Feldkirchen: Bürgermeister Martin Treffner, Erich Rieger (Land Kärnten) Landeshauptmann-Stellvertreterin Beate Prettner (Dritte von links) Andreas Jesse, Geschäftsführer von "autArK", (Dritter von rechts) und Gemeinderat Christoph Gräfling (ganz rechts) mit Mitarbeiterinnen von "autArK".

© Büro LHStvin Prettner