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Rückblick

Wirtschaftskammer: „Gründergeist war 2022 ungebrochen“

Unternehmensgründungen trotzen der Krise: Im abgelaufenen Jahr haben 2.179 Kärntner ihre eigene Firma gegründet, die meisten Gewerbeanmeldungen gab es im Bezirk Hermagor.

Wirtschaftskammer: „Gründergeist war 2022 ungebrochen“Wirtschaftskammer-Vizepräsidentin Astrid Legner (rechts) und Frau in der Wirtschaft (FiW) Landesgeschäftsführerin Tanja Telesklav

© FiW/Roman Huditsch Fotografie

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Allen großen Herausforderungen, die aktuell gestemmt werden müssen, zum Trotz: Der Gründergeist ist in Kärnten ungebrochen. Die Zahl der Unternehmensgründungen blieb auch im Jahr 2022 hoch. Insgesamt gab es 2.179 Gewerbeanmeldungen (ohne den Berufszweig der Personenbetreuer). Im Bezirk Hermagor konnten die meisten Neugründungen verzeichnet werden, gefolgt von den Bezirken Feldkirchen, Klagenfurt Stadt und Land sowie Villach Stadt. Die Gründer waren meist zwischen 30 und 40 Jahren alt, gefolgt von der Altersgruppe von 20 bis 30 Jahren, das Durchschnittsalter betrug 37.  „Auch wenn im Vergleichszeitraum zum Vorjahr um elf Personen weniger den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt haben, hatten wir deutlich mehr Firmengründungen als in der Vorpandemiezeit“, freut sich Lucija Wakounig, Leiterin des Wirtschaftskammer-Gründerservice. Positiv ist auch der hohe Anteil an Gründerinnen: 46,3 Prozent der Neugründungen entfielen auf Frauen, der zweithöchste Anteil seit dem Jahr 1993.

Motive und Lebensdauer

Die Motive für die berufliche Selbstständigkeit sind konstant:  Rund 74 Prozent sagten, sie wollen schon lange ihr eigener Chef sein, 69 Prozent ist die flexible Zeit- und Lebensgestaltung wichtig und 67,3 Prozent der Befragten geht es um die Übernahme von Verantwortung im eigenen Unternehmen. Die Lebensdauer der Neugründungen bleibt ähnlich wie in den vergangenen Jahren auf einem hohen Niveau. Nach drei Jahren existieren österreichweit rund 80 Prozent der Unternehmen, nach fünf Jahren sind es 66 Prozent. In Kärnten bestehen auch noch nach sechs Jahren rund 64 Prozent der Unternehmen. „Damit liegen wir über dem österreichischen Durchschnitt“, erklärt Wakounig.

Neugründer starten zu 45,6 Prozent in die Selbstständigkeit

Von den Neugründern starteten insgesamt 45,6 Prozent hauptberuflich in die Selbstständigkeit. Der Großteil von ihnen (25,9 Prozent) war davor als Beschäftigte in der Privatwirtschaft tätig, davon waren 20 % in leitender Position. Reiht man die neuen Unternehmen nach Sparten bzw. Branche, lagen Gewerbe und Handwerk mit einem Anteil von 40,8 Prozent an erster Stelle. Dahinter folgten Handel (25,8 Prozent), Information und Consulting (19,9 Prozent), Tourismus und Freizeitwirtschaft (7,7 Prozent), Transport und Verkehr (5,6 Prozent ) sowie die Sparten Industrie und Bank und Versicherung (0,2 Prozent ).

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Lucija Wakounig, Leiterin des Wirtschaftskammer-Gründerservice freut sich: Im Vorjahr gab es in Kärnten viele Unternehmensgründungen.
© WKK/Alexander Wieselthaler

Herausforderungen: Sozialversicherung, Steuern & Recht

Die größten Herausforderungen im Zuge der Neugründungen stellen die Sozialversicherung, Steuern, allgemeine rechtliche Anforderungen und die Amtswege dar. „Auch die Themen Rekrutierung und Auswahl von Mitarbeitern beschäftigen unsere Gründer. Es ist wichtig, dass man sich mit Experten unterhält und Beratungsleistungen in Anspruch nimmt“, empfiehlt die Gründerserviceleiterin.

Breites Serviceangebot des Gründerservices

Das Gründerservice sowie die Bezirksstellen der Wirtschaftskammer Kärnten sind die erste Anlaufstelle für alle Neugründenden. „Wir bieten ein breites Informationsangebot und persönliche Beratungen zu Gewerberecht, Gewerbeanmeldung, Sozialversicherung, Steuern, Nachfolge, Businessplan und Geschäftsmodellentwicklung. Zudem gibt es kostenlose Workshops zum 1×1 der Unternehmensgründung, Kalkulation und Buchhaltung“, führt Lucija Wakounig aus. Neben der individuellen Beratung unterstützen Wakounig und ihr Team Gründerinnen und Gründer mit zahlreichen Online-Tools, wie beispielsweise dem Gründerguide, Rechtsform-Ratgeber, Finanzierungs-Ratgeber, Mindestumsatzberechnung sowie der Businessplan-Software plan4you. Zudem unterstützen die Fachleute der Wirtschaftskammer im Rahmen des Programms „Jetzt Durchstarten“ StartUps und Gründer auch mit Feedbackgesprächen und einem Business Assessments. „Diese werden sehr gerne angenommen“, freut sich Wakounig.

27.01.2023 09:00 - Update am: 27.01.2023 09:12
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Wirtschaftskammer: „Gründergeist war 2022 ungebrochen“Wirtschaftskammer-Vizepräsidentin Astrid Legner (rechts) und Frau in der Wirtschaft (FiW) Landesgeschäftsführerin Tanja Telesklav

© FiW/Roman Huditsch Fotografie