Landwirtschaftskammer

Erntezeit: Kampagne für mehr Verständnis im Straßenverkehr

Obwohl die Ernte heuer später begann, wird eine brauchbare Ernte erwartet. Eine neue Kampagne der Landwirtschaftskammer Kärnten wirbt um Rücksichtnahme im Straßenverkehr.

Landwirtschaftskammer Kärnten Rainer Frank (Kärntner Saatbau), Landwirtschaftskammer-Präsident Siegfried Huber und Erich Roscher (Leiter Abteilung „Pflanzliche Produktion“ in der Landwirtschaftskammer, von links) werben für mehr Rücksicht im Straßenverkehr während der Getreideernte.

© LK Kärnten/Pesentheiner

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Die Pandemie zeigt unverändert auf, wie wichtig die regionale Versorgung mit hochwertigen Lebensmitteln ist. „Die Verfügbarkeit von angepassten Getreidesorten in Kärnten trägt einen wichtigen Teil dazu bei“, sagt Siegfried Huber, Präsident der Landwirtschaftskammer Kärnten. Er stellte eine neue Kampagne der Landwirtschaftskammer Kärnten vor, die während der Erntezeit für mehr Rücksicht und Verständnis im Straßenverkehr wirbt. Die Ernte erzeugt eine enorme Arbeitsspitze, bei der ein erhöhtes Aufkommen an Traktoren, Anhängern und Mähdreschern auf Kärntens Straßen unterwegs ist, um das Getreide trocken in die Scheune oder zum Abnehmer zu bringen.

Gefährliche Situationen vermeiden

„Es geht hier um regionale Lebensmittelversorgung. Deshalb möchte ich die Autofahrer um Verständnis bitten, wenn sie ein paar Minuten hinter einem Traktor herfahren müssen, und darum nicht zu drängeln oder riskant zu überholen, damit es nicht zu gefährlichen Situationen kommt“, schildert Huber. Um darauf aufmerksam zu machen, werden in den nächsten Tagen Aufkleber für Anhänger und Mähdrescher an die Bauern ausgegeben. Die Aufkleber wenden sich mit folgendem Slogan an die Autofahrer: „Bitte nicht drängeln – freie Fahrt für heimische Lebensmittel.“

Wetter und Klima

Das Getreidejahr 2020/2021 ist ein schwieriges Jahr. „Die späte Ernte im Herbst 2020, vor allem bei Mais und Sojabohnen, hat eine Verzögerung im Anbau von Wintergetreide verursacht“, erklärt Erich Roscher, Leiter der Abteilung „Pflanzliche Produktion“ in der Landwirtschaftskammer Kärnten. Mit ein Grund dafür waren die Niederschläge im Oktober, die eine Befahrbarkeit der Böden vielerorts im Land unmöglich machten. So wurde entweder sehr spät gesät (Winterweizen) oder auf den Anbau gänzlich verzichtet (Wintergerste, Winterroggen und Wintertriticale).

Spärliche Niederschläge und Hitzestress

Der Winter war zudem speziell in Oberkärnten sehr schneereich: Die Schneedecken hielten sich bis in den März hinein. Das führte zu einem Absterben des im Herbst angebauten Getreides. Der Witterungsverlauf im Frühjahr war in vielen Landesteilen sehr trocken und kalt. Im Mai stellte sich eine kalte und niederschlagsreiche Witterungsphase ein. In vielen Regionen entsprachen die Niederschlagsmengen dem vieljährigen Mittel oder übertrafen dieses. Entlang und südlich des Alpenhauptkammes gab es um 25 bis 75 Prozent, in den südlichen Teilen Kärntens um 75 bis 125 Prozent mehr Niederschlag.

Ende Juni stiegen die Temperaturen auf über 30 Grad. Gepaart mit nur spärlichen Niederschlägen kamen alle angebauten Kulturen in einen Hitzestress. Mit den ersehnten Niederschlägen Anfang Juli entspannte sich die Situation.

14.07.2021 18:17 - Update am: 14.07.2021 18:19
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Landwirtschaftskammer Kärnten Rainer Frank (Kärntner Saatbau), Landwirtschaftskammer-Präsident Siegfried Huber und Erich Roscher (Leiter Abteilung „Pflanzliche Produktion“ in der Landwirtschaftskammer, von links) werben für mehr Rücksicht im Straßenverkehr während der Getreideernte.

© LK Kärnten/Pesentheiner