Heute
Schweinemast-Skandal im Bezirk Klagenfurt-Land aufgedeckt
Aufnahmen aus einem Kärntner Schweinemastbetrieb erschüttern die Öffentlichkeit. Diese machte heute der „Verein gegen Tierfabriken“ (VGT) öffentlich.
© VGT
Es sind erschütternde Aufnahmen aus einem Kärntner Schweinemastbetrieb im Bezirk Klagenfurt-Land, die der „Verein gegen Tierfabriken“ (vgt.at) heute öffentlich macht. Der Verein erhielt das erschütternde Material von anonymen Tierschützern. Es zeigt blutig-abgebissene Schwänze, entzündete Augen, riesige Abszesse, aus denen Eiter quillt. „Dass diese Zustände nur grausame Ausnahmen sind, kann bezweifelt werden – zu oft wurden bereits auch bei AMA-Betrieben mit ,kontrollierter Herkunftsqualität‘ vergleichbare Zustände festgestellt“, teilt der Verein in einer Presseaussendung mit.
Heute sind seit 10 Uhr Tierschützer an Ort und Stelle, um auf die Missstände in diesem Betrieb öffentlichkeitswirksam aufmerksam zu machen. Sie fordern die sofortige Kontrolle und die Behandlung der schwer kranken und verletzten Schweine.
300 Schweine auf engem Raum
In der Aussendung heißt es wörtlich: „Etwa 300 Schweine leben hier auf Beton-Spaltenboden. Dicht gedrängt müssen diese empfindsamen Tiere monatelang ausharren, bevor sie in den Klagenfurter Schlachthof gebracht und getötet werden. Das Husten der Schweine und die entzündeten Augen weisen deutlich auf die extrem schlechte Luftqualität hin – verursacht durch Fäkalien, die sich unterhalb des Vollspaltenbodens ansammeln. Extremer Stress durch die Beschäftigungslosigkeit bringt viele Schweine dazu, den anderen die Schwänze abzubeißen. Die blutigen Wunden entzünden sich – zur Behandlung müssten die Tiere separiert werden, was aber offenbar nicht stattfindet. Schweine mit riesigen Abszessen an diversen Körperteilen und ein junges Schwein, das verzweifelt mit dem Tod ringt, finden sich in dieser durch das Land Kärnten und dem Landwirtschaftsministerium geförderten Tierfabrik.“
Tierschützer bleiben an Ort und Stelle
Der „Verein gegen Tierfabriken“ stellt folgende Fragen: „Wann ließ das Land Kärnten hier zuletzt überprüfen, welche Art von Kontrolle führte die AMA hier durch und wann? Fallen am Schlachthof die Verletzungen und Krankheiten niemandem auf?“ David Richter, Schweine-Experte des VGT, kritisiert: „In diesem Kärntner Schweinemastbetrieb leiden die Tiere extrem. Es ist erschütternd, dass dieses Leid unter der rot-weiß-roten AMA-Flagge ahnungslosen Konsumenten als Fleisch mit hoher Qualität untergejubelt wird. Wir fordern die Politik auf, den Vollspaltenboden in der Schweinehaltung im Sinne des Mehrheitswillens der Bevölkerung endlich zu verbieten und tierfreundlichere Alternativen Normalität statt Ausnahme werden zu lassen.“ Richter gibt sich kämpferisch: „Wir Tierschützer werden so lange hier vor Ort bleiben, bis Kontrollorgane diesen Betrieb begutachtet haben und sich darum kümmern, das Leid dieser ,AMA-Schweine‘ zu lindern.“